Stefan Roock

All About Agile and Lean

Buchempfehlung: Tribal Leadership


Nicht mehr ganz taufrisch ist das Buch „Tribal Leadership“ von Dave Logan, John King und Halee Fischer-Wright. Trotzdem ist es immer noch sehr lesenswert für jeden, der sich für Team- und Unternehmensentwicklung interessiert.

Das Buch vertritt die These, dass für die Leistungsfähigkeit von Teams und Unternehmen die vorherrschende Kultur wichtig ist. Sie stellen ein 5-stufiges Modell der Kulturentwicklung in Teams/Unternehmen vor:

  1. „Life sucks“ – Das Leben an sich ist schlecht und es wird auch nicht besser werden. In dieser Stufe kommt es häufig zu Gewalt gegen andere oder sich selbst – wenn das Leben sowieso an sich schlecht ist, ergibt es auch wenig Sinn, sich an moralische Maßstäbe zu halten.
  2. „My life sucks“ – Das Leben anderer Leute mag gut sein, aber mein Leben ist schlecht. Auch wenn der Übergang von „Life sucks“ zu „My life sucks“ sich häufig wie eine Verschlechterung anfühlt, ist es ein Fortschritt. Die Erkenntnis, dass das Leben nicht für alle schlecht ist, enthält die Chance, dass es für mich auch besser werden kann.
  3. „I am great (you are not)“: Ich bin großartig, viele andere leider nicht. Daher muss ich immer alles selbst erledigen. Dieser Zustand ist der vorherrschende Zustand in den Unternehmen in den USA (und sicher auch in den meisten anderen westlichen Ländern).
  4. „We are great (they are not“: Jetzt steht das Team-/Unternehmensergebis im Vordergrund nicht mehr das, was ein einzelnes Individuum leistet. Das Team/Unternehmen grenzt sich dabei gegen andere Teams/Unternehmen ab und definiert sich auch dadurch, dass es besser ist.
  5. „Life is great“: Jetzt verschwindet die Abgrenzung gegen andere und ein höheres Ziel (Noble Goal) definiert das Team oder das Unternehmen.

Laut den Autoren kann man bei der Kulturentwicklung Stufen nicht überspringen. Wenn man sich auf Stufe 2 befindet, kann man sich nicht einfach zu Stufe 5 weiterentwickeln, man muss den Weg über die Stufen 3 und 4 nehmen.

Das Buch zeigt Techniken, mit denen man (anhand der verwendeten Sprache) den Zustand von Teams/Unternehmen bewerten kann sowie Techniken, wie man die Kultur weiterentwickeln kann.

Das ganze ist übrigens nicht einfach ausgedacht, sondern mit Studien belegt und so finden sich in dem Buch immer wieder Fallbeispiele zu den einzelnen Stufen.

Von mir eine eindeutige Leseempfehlung für alle, die sich für Unternehmensentwicklung interessieren.

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